Runenstein von Rök

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Ansicht der Ostseite des Runenstein von Rök
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Ansicht der Ostseite des Runenstein von Rök
Die Westseite des Runensteins
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Die Westseite des Runensteins

Der Runenstein von Rök ist der berühmteste unter 2.000 schwedischen Runensteinen. Er hat eine Höhe von 3,82 Metern und trägt mit rund 800 Runenzeichen die längste Runeninschrift der Welt. Er befindet sich bei der Kirche von Rök in der Gemeinde Ödeshög.

Errichtet wurde der Stein vermutlich um die Mitte des 9. Jahrhunderts. 200 Jahre später wurde er im Zuge der Christianisierung in die Zehntscheune des Ortes eingemauert. Als 1840 die alte Kirche abgerissen wurde, bemerkte man, dass der Stein mit Runen beschrieben war, mauerte ihn dennoch in die Vorhalle der neuen Kirche ein, nahm in 1862 erneut heraus und stellte ihn zunächst im Kirchhof auf, bis er 1933 mit einem Dach geschützt wurde.

Buchstabenspiele verkomplizieren den Text des Rök-Steins so sehr, dass nur einige Teile gesichert entziffert werden konnten. Varin, der Runenmeister des Rök-Steins hatte den Text bis zur Unentzifferbarkeit chiffriert. Dabei verwendete er zweierlei Runenalphabete, einmal das altnordische mit 24 Zeichen und einmal ein spezielles Rök-Alphabet mit 16 Zeichen.

Die erste Zeile auf der Vorderseite des Steines lautet "Aft Vuamod standa runar thar" ("Zum Gedenken an Vamund stehen diese Runen") und fährt dann fort: "Aber Varin schrieb sie nach dem toten Sohn."

Der folgende Text scheint sich um Mythen zu drehen. Verständlich wird der Runentext erst wieder, wo er in Verse übergeht und dem Runenmeister offensichtlich daran liegt, das Gedicht verständlich zu überliefern:

"Theoderich der Kühne
Führer der Seekrieger,
herrschte über die Ufer
des Reid-Meeres.
Nun sitzt er gerüstet
auf dem gotischen Pferd,
den Schild erhoben,
der Vornehmste der Mähringer.

Auch die Rückseite ist nur teilweise zu entziffern. Es ist da die Rede von 20 Königen auf Seeland oder 20 Seekönigen und von einem Schlachtfeld auf dem sie liegen, und es wird von einer Frau berichtet, die sich für Ingvalds Geschlecht opfert

Weblinks

Ausgabe
  • DVD-ROM-Ausgabe vom 20. September 2006